Logopädie

Begleitetes Training von Mundmuskulatur und Zunge als wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen kieferorthopädischen

Behandlungt

Logopädie - Kieferorthopädie Dr. med. dent. Jörg Seiferth
Myofunktionelle Störung - Kieferorthopädie Dr. med. dent. Jörg Seiferth

Myofunktionelle Störungen

Die Zunge und ihr Einfluss auf die Kieferform

Von einer myofunktionellen Störung (myo = Muskelgewebe) spricht man, wenn einzelne Muskeln im Mund- und Gesichtsbereich zu stark oder zu schwach entwickelt sind, was dazu führt, dass Muskelspannungen und Bewegungsabläufe beeinträchtigt sind. Dies äussert sich beispielsweise in Aussprachestörungen, einer falschen Zungenruhelage oder falschen Schluckmustern. Ist der von der Zunge ausgeführte Schluckvorgang so gestört, dass die Zunge gegen oder zwischen die Front- bzw. Seitenzähne presst, müssen die umgebenden Muskeln helfen, das entstandene Muskelungleichgewicht zu kompensieren. In der Folge führt dies zu Zahn- und Kieferfehlstellungen wie dem sog. „offenen Biss“. Der sog. „Schluckdruck“ beträgt in der Regel zwischen 2 und 4 kg. Summiert man die Kraft der Zunge, die von hinten gegen die Schneidezähne drückt, kommt man bei rund 2.000 Schluckvorgängen pro Tag leicht auf mehrere Tonnen.

Kieferfehlstellungen, die durch myofunktionelle Störungen verursacht werden, lassen sich nicht allein durch kieferorthopädische Massnahmen korrigieren. Nach Abschluss der Behandlung käme es nämlich in kurzer Zeit zu einem sog. Rezidiv, also zur gleichen Fehlstellung wie zu Beginn der Therapie. Aus diesem Grund ist in solchen Fällen eine enge Zusammenarbeit zwischen Kieferorthopädie und Logopädie notwendige Voraussetzung für einen nachhaltigen Therapieerfolg.

Ziel einer myofunktionellen Therapie ist es, die richtigen Muskelreflexe wieder herzustellen und so ein korrektes Schluckverhalten zu erreichen. Die Behandlung erfolgt bei speziell ausgebildeten Logopäden und basiert auf einem gezielten Trainingsprogramm. Dies ist gleichzeitig die Voraussetzung für eine dauerhafte Veränderung der Zahnstellung. Durch das Erreichen einer ausgeglichenen Balance der Gesichtsmuskeln werden Fehlhaltungen und –belastungen im gesamten Kausystem gelöst. Positive Ergebnisse zeigen sich aber nicht nur funktional, sondern auch rein äusserlich. Die Gesichtsmimik wirkt sehr viel entspannter, was auch ein positiveres Aussehen nach sich zieht.

Lautbildungsstörungen

Individuelle Förderung von Mundmotorik und Sensibilität

Von Sprachentwicklungs- bzw. Lautbildungsstörungen ist die Rede, wenn die sprachlichen Fähigkeiten eines Kindes sich nicht der Norm entsprechend entwickeln. Die Koordination der Sprachlautbildung ist ein komplexer Bewegungsablauf, der die einwandfreie Funktion der oralen Strukturen voraussetzt. An der Lautbildung beteiligt sind neben den Lungen vor allem der Kehlkopf mit den Stimmlippen, der Rachenraum mit dem Gaumensegel, die Mundhöhle mit der Zunge, dem Gaumengewölbe, den Alveolarkämmen und den Zähnen, der Mundvorhof und die Lippen sowie die Nasenhaupt- und
-nebenhöhlen.


Für die Entstehung von Sprachentwicklungs- und Lautbildungsstörungen können verschiedene Faktoren verantwortlich sein. Häufige Ursachen sind dabei Zahnstellungs- und Bissanomalien. Rund ein Drittel bis die Hälfte der Lautbildungsstörungen betreffen die Laute s, sch und vorderes ch. Bekannt sind solche Störungen als „Lispeln“. Medizinisch spricht man von Sigmatismus.

Bei Sprachentwicklungsstörungen ist es wichtig, dass das Kind individuell gefördert wird. Logopädische Therapien können solchen Störungen entgegenwirken. Logopäden bzw. Sprachtherapeuten wenden Behandlungen an, die dazu beitragen, die Konzentration und damit die Lernfähigkeit zu fördern und die Motorik zu verbessern. Oft ist hier die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kieferorthopäden, Ärzten und Therapeuten ratsam, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Lautbildstörung - Kieferorthopädie Dr. med. dent. Jörg Seiferth
Übung für zu Hause - Kieferorthopädie Dr. med. dent. Jörg Seiferth

Übungen für zuhause

Therapieunterstützung mit Spass

Mit kleinen Übungen, die spielerisch in den Alltag eingebaut werden, kann die logopädische Therapie auch zu Hause sinnvoll unterstützt werden. Genaue Informationen und Anleitungen erhalten Sie in Ihrer logopädischen Praxis. Nachstehend finden Sie ein paar erste Anregungen.


Übungen für die Lippen:


  • Gegenstände (zum Beispiel Salzstange, Gummibärchen) zwischen den Lippen halten
  • Wangen aufblasen

Übungen für den Gaumen und die Atmung:


  • Seifenblasen
  • Kerze zum Flackern bringen
  • Mit Strohhalm trinken
  • Wattebällchen pusten
  • Leichte Blasinstrumente spielen (Blockflöte)
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